1853 eröffnete der 27-jährige Klavierbaumeister Carl Bechstein seine Werkstatt im Zentrum des Berliner Kulturlebens. Er pflegte Freundschaften mit den großen Komponisten, hörte zu und erschuf Instrumente, an denen sie neue pianistische Träume zum klingen bringen konnten. Zu dieser Zeit entstanden berühmte Klavierstücke. Die Flügel und Klaviere der Marke C. Bechstein schmückten die Salons großer Komponisten und Pianisten. Auch Kaiserhöfe und Königshäuser bestellten beim bald berühmten Berliner Hoflieferanten. Für Queen Victoria von England kreierte Bechstein einen mit Watteau-Malereien verzierten goldenen Flügel im Stile Louis XV.
Das Klavier gehörte im 19. Jahrhundert zum Leben dazu. Doch von den zahllosen europäischen Klavierwerkstätten - allein in Berlin an die 300 - überstanden nur wenige den Wandel der Zeiten. Bechstein jedoch liefert heute fast ebenso viele Instrumente aus, wie in den goldenen Jahren. Dazwischen liegt eine bewegte Geschichte mit vielen Höhen aber auch Tiefen. Als der deutsche Klavierbaumeister Karl Schulze 1986 Bechstein kaufte, galt es, die finanzielle Situation des angeschlagenen Unternehmens zu stabilisieren und die Marke erneut im Top-Segment zu positionieren. Heute ist Bechstein wieder Europas wichtigster Hersteller hochwertiger Klaviere und Flügel.
Die Fertigung - seit 1992 in Seifhennersdorf, Sachsen - setzt weltweite Maßstäbe. Ingenieure, Akustik-Spezialisten und Konzert-Techniker entwickeln hier mithilfe ausgewählter Materialien und modernsten Technologien die hochkomplexen Fertigungsmethoden der C. Bechstein Meisterstücke kontinuierlich weiter. 2013 unterstreicht Bechstein sein Bekenntnis zur Fortführung des traditionsreichen Erbes von Carl Bechstein. Modernste Technologie und handwerkliche Meisterschaft lassen die kostbare Replik eines einst für den Hof von Queen Victoria geschaffenen barocken Flügels in Gold erstrahlen.