Michael Kemble gründete 1911 in Stoke Newington nahe London seine Klavierwerkstatt. In den 1940ern stellte Kemble & Co eine erfolgreiche Klavierserie her, darunter Instrumente wie das Minx, das nur 90cm hoch war und eine Untertastenmechanik besaß. In den 1950ern übernahm Michael Kembles ältester Sohn Robert die Firma, während Stanley Kemble sich der Produktionsleitung annahm. In den 1960ern verlegte Robert Kemble den Firmensitz in eine moderne Fabrik in Bletchley, nahe dem heutigen Milton Keynes. Kurz danach wurde ein Joint Venture mit Yamaha abgeschlossen.
Diese Zusammenarbeit führte 1985 dazu, daß das Kemble-Werk die Herstellung einer für das Vereinigte Königreich bestimmten Klavierserie von Yamaha übernahm. Zwei Jahre später ernannte Yamaha die Firma Kemble zum Hauptfertigungspartner in Europa. Kemble & Co entwickelte sich daraufhin zu einer der erfolgreichsten britischen Exportfirmen und wurde 1992 als erste und einzige britische Klaviermanufaktur.mit dem Queen's Award for Export Achievement" ausgezeichnet. Kemble hat mehrere Klaviere vorgestellt, die mit zahlreichen wichtigen Preisen ausgezeichnet wurden, wie das Conran"-Modell, das in Zusammenarbeit mit der Designermarke Conran entwickelt und 2000 pünktlich zur Jahrtausendwende vorgestellt wurde. Im Jahr 2006 kürte die britische MIA Music Industries Association das Kemble „Conservatoire“ zum besten Klavier des Jahres.
Kurz vor dem 100-jähriges Jubiläum schloß 2009 die letzte britische Klaviermanufaktur im Stadtteil Bletchley endgültig ihre Tore. Neunzig hochqualifizierte Mitarbeiter verloren ihren Arbeitsplatz. Das letzte von mehr als 350.000 Klavieren wurde von der ganzen Belegschaft signiert. Die Kemble Klaviere werden seitdem von Yamaha in Indonesien gebaut. Brian Kemble, der Enkelsohn des Firmengründers wechselte innerhalb des Yamaha-Konzerns an die Spitze von Bösendorfer in Wien.