In der Oscar-Walcker-Schule in Ludwigsburg werden Schülerinnen und Schüler aus zahlreichen Handwerken ausgebildet. Die, in der Branche auch international hoch geschätzte Berufsschule bietet vor allem Grundkenntnisse in den Bereichen Technologie, Mathematik, Technisches Zeichnen und Technologiepraktikum. Der Unterricht findet in 2 x 6 Wochen pro Ausbildungsjahr im Block statt. Bereits während der Berufsschule können sich Auszubildende für besondere Tätigkeiten im Beruf qualifizieren. Die Schule ist eine von wenigen Schulen in der Welt mit einer Berufs- und Meisterschule für den Musikinstrumentenbau. Sie legt legt besonderen Wert auf eine kompetente, innovative und zukunftsgerichtete Aus- und Weiterbildung.
In der Abteilung Musikinstrumentenbau werden Auszubildende und angehende Meisterinnen und Meister aus Deutschland, Europa und Asien u.a. in dem Beruf des Klavier- und Cembalobauer/in fachmännisch und praxisnah unterrichtet. Abiturienten können sich mit dem Zusatzangebot „Management im Handwerksbetrieb“ auf die Prüfung zum „Betriebsassistenten im Handwerk“ vorbereiten. Betriebswirtschaftliche Inhalte, Anwendung gängiger Software sowie fachspezifischer Englischunterricht erleichtern den Start in eine die Landesgrenzen überschreitende berufliche Zukunft.
Die Schule ist nach Oscar Walcker benannt. Er wurde am 1. Januar 1869 in Ludwigsburg geboren. Als Sohn eines Orgelbauers schlug auch er diesen beruflichen Weg ein, und begann mit 16 Jahren eine Lehre zum Orgelbauer im Betrieb seines Vaters. Nach seiner Gesellenprüfung stieg er in den elterlichen Betrieb ein und übernahm diesen ab dem Jahr 1916. Seine kaufmännischen Fähigkeiten ließen ihn nach und nach über Mitinhaber zum alleinigen Besitzer der Orgelbaufirma werden. Oscar Walcker setzte sich mit der Gewerbeschule in Ludwigsburg in Verbindung und beschloss, eine überregionale Meisterschule ins Leben zu rufen. Er warb für sein Unternehmen und den ganzen handwerklichen Bereich durch Organisation von regionalen und überregionalen Ausstellungen. Trotz seines herausragenden politischen Engagements konnte er den Machthabern nach 1933 widerstehen. Am 1. Januar 1947 bekam Walcker zu seinem 78. Geburtstag das Ehrenbürgerrecht der Stadt Ludwigsburg verliehen und nur ein Jahr später am 4. September 1948 starb er in seiner geliebten Geburtststadt.
