Die Feurich Klavier- und Flügelfabrikation GmbH wurde 1851 in Leipzig, Sachsen, von Julius Gustav Feurich gegründet. Der Vater und der Großvater des Firmengründers waren gelernte Klavier-und Cembalobauer. Die Handwerkstradition der Familie Feurich wurde durch die Gründung der Firma weiter bestätigt. Zehn Jahre nach der Firmengründung wurden bereits über 400 Instrumente gebaut und verkauft. Der anhaltende Erfolg brachte eine Expansion mit sich. Ein eigener Konzertsaal, der Feurich-Konzert-Saal wurde 1910 in Leipzig eingeweiht. Anschliessend wurde 1911 in Leipzig-Leutzsch ein zweites Werk errichtet. Hier fertigten 360 Mitarbeiter knapp 1.000 Klaviere und 600 Flügel jährlich, die weltweit verkauft wurden. Zu dieser Zeit waren neben den europäischen Ländern besonders starke Märkte Australien, Chile und Brasilien.
Der Erste Weltkrieg brachte schwere Rückschläge, so wurden statt Klaviere zunehmend Verpackungsbehälter für diverse Kriegsgüter gefertigt. Die Nachkriegzeit brachte wieder volle Bücher. Mit der galoppierenden Inflation bis 1923 legten die Menschen in Deutschland Ihr Geld in Sachwerte wie Klaviere an. Die Weltwirtschaftskrise von 1929 brachte erneut drastische Produktionsrückgänge mit sich. Im Zweiten Weltkrieg musste wieder auf die Produktion kriegswichtiger Güter umgestellt werden. 1943 wurde das Fabrikgebäude in Leipzig zerbombt, die Fertigungsanlagen, Ausstellungsstücke, wichtige Unterlagen und Zeichnungen für die Konstruktionen gingen verloren. Julius Feurich jun. floh 1951 nach Westdeutschland, wo er Aufnahme bei der Klavierfabrik Euterpe in Langlau, Mittelfranken fand. Später wurde er Teilhaber. Neben Euterpe-Instrumente wurden dann auch Klaviere der Marke Feurich erzeugt. Die Münchner Firma Berdux ließ unterdessen auch Ihre Klaviere dort produzieren. 1958 wurde der in der DDR verbliebene Betrieb verstaatlicht, darauf flohen die in Ost-Deutschland verbliebenen Mitglieder der Familie Feurich auch in den Westen. Im Jahre 1959 wurde dann das Unternehmen Julius Feurich Pianofortefabrik GmbH endgültig neu ins Leben gerufen.
Mit der in den 1980er Jahren aufkommenden starken Konkurrenz, wurde es für die deutschen Hersteller zunehmend schwieriger, die Verkaufszahlen zu halten und profitabel zu bleiben. 1991 wurde das Unternehmen Euterpe – und damit ein Teil von Feurich – von der Unternehmensgruppe Bechstein übernommen. Der Geschäftsführer von Feurich, Julius Matthias Feurich kaufte 1993 die dem Unternehmen Bechstein gehörenden Anteile von Feurich zurück. 1994 stellte Feurich nach drei Jahren Pause wieder auf einem eigenen Stand auf der Frankfurter Musikmesse aus. Feurich baute eine neue Fabrik in Gunzenhausen und firmierte um. Es enstand die Feurich Klavier-u. Flügelfabrikation GmbH. Bis das eigene Unternehmensgebäude fertig war wurden Feurich Instrumente bei Rönisch in Leipzig gefertigt. Der Name Feurich stand bis dahin für solide deutsche Klavierbautradition.
Mittlerweile kommen Feurich Instrumente aus China. Julius Feurich gab bekannt, dass man von der chinesischen Hailun Piano Company in Ningbo Instrumente bezieht. Nur noch wenige Modelle werden noch in Gunzenhausen gefertigt. Die edleren Instrumente tragen das neue Signum: "Handmade in Germany". Der Rest wird in Zusammenarbeit mit Wendl & Lung aus China kommen.